Als ich aufbreche, kommt er
mir schon entgegen.

Tasmanien ist schon seit langer Zeit mein Traum. Den letzten Anstoss bekomme ich, als mir noch in Chile der El Rincon-Chef, Winfried, ein Buch in die Hand drueckt. Es heisst "In Tasmanien", und ich finde darin Unglaubliches, z.B. dass vor langer Zeit nicht nur die Nord- und die Suedinsel von Neuseeland miteinander verbunden waren, sondern auch Tasmanien und Patagonien.
Die folgenden Zitate habe ich diesem Buch von Nicholas Shakespeare entnommen:
"Durch die 220 km tueckischer Stroemung .. vom Festland getrennt, ist Tasmanien ein Synonym fuer Entlegenheit. Wie Patagonien, mit dem es in geologisch-praehistorischer Zeit verbunden war, ist es so etwas wie der Weltraum auf Erden und wird .. als Sinnbild fuer alles herangezogen, was entrueckt, seltsam und nicht verifizierbar ist ...
In Mythos und Geschichte ist Tasmanien ein geheimer, ein selten besuchter Ort. Die wenigen, die eine Reise dorthin unternahmen, verglichen es mit dem Elysium oder manchmal mit dem Hades. In den ersten 50 Jahren seiner Besiedlung war es .. Britanniens abgelegenste Strafkolonie .. unter dem Namen "Van-Diemens-Land" ... Man nannte es das Ende der Welt."
"Nicht einmal die .. iranischen Revolutionswaechter wuerden auf die Idee kommen, hier jemanden zu suchen. Salman Rushdie zitierte nach der gegen ihn verhaengten Fatwa .. einen Witz .. :"Was ist blond, hat dicke Titten und wohnt auf Tasmanien?"
Antwort: "Salman Rushdie." " (Shakespeare, Nicholas, "In Tasmanien", S. 16f, Hamburg 2005)
Doch eins nach dem anderen. - Erstmal werde ich von einem Abschiedskommitee der All-Blacks aus einem Schaufenster in Christchurch heraus auf den Weg gebracht.

Wie ihr seht, sind die All-Blacks nicht alle black. Sie schauen grimmig, aber entschlossen, machen wahrscheinlich ein "Abschieds-Haka" fuer mich. Bald darauf sitze ich im Flugzeug und sehe unter mir den letzten suedwestlichen Kuestenzipfel Neuseelands.
Ploetzlich wird mir klar, dass damit der zweite grosse Abschnitt meiner Weltreise beendet ist. Schnueff! Was kann denn jetzt eigentlich noch kommen?
Tja, erstmal kommt Melbourne mit all den pingeligen Einreiseformalitaeten, die ich bereits von Chile und Neuseeland her kenne: Keine Nahrungsmittel, vor allem keine tierischen und keine pflanzlichen Produkte. Die Schnueffelhunde, die hier auf den Flughaefen herumlaufen, suchen kein Rauschgift, sondern Nahrungsmittel. Findet man etwas, ist eine hohe Geldstrafe faellig.
Einige Stunden spaeter startet mein Inlands-Anschlussflug von Melbourne nach Hobart. Bei der Ankunft begruesst mich auch dort ein Schnueffelhund, aber aus Papier.
Tja, erstmal kommt Melbourne mit all den pingeligen Einreiseformalitaeten, die ich bereits von Chile und Neuseeland her kenne: Keine Nahrungsmittel, vor allem keine tierischen und keine pflanzlichen Produkte. Die Schnueffelhunde, die hier auf den Flughaefen herumlaufen, suchen kein Rauschgift, sondern Nahrungsmittel. Findet man etwas, ist eine hohe Geldstrafe faellig.
Einige Stunden spaeter startet mein Inlands-Anschlussflug von Melbourne nach Hobart. Bei der Ankunft begruesst mich auch dort ein Schnueffelhund, aber aus Papier.
Und eine Dame von der Autoverleihfirma wartet mit einem grossen Namensschild auf mich.
Bald darauf sitze ich in einem Japaner. Der Flughafen liegt fast 20 km ausserhalb der Stadt. Es ist schon dunkel, und ich versuche mich an den Linksverkehr und die Automatikschaltung zu gewoehnen. Mein linker Fuss glaubt aber immer noch an eine Kupplung und tritt stattdessen verzweifelt auf die Bremse. Ein wildes Stop & Go ist die Folge. Doch irgendwie kriege ich das auch hin und stehe endlich gegen 22.30 Uhr vor dem YHA in Hobart, wo ich einchecke.
Endlich in Tasmanien! Aber wo liegt eigentlich Tasmanien?
Bald darauf sitze ich in einem Japaner. Der Flughafen liegt fast 20 km ausserhalb der Stadt. Es ist schon dunkel, und ich versuche mich an den Linksverkehr und die Automatikschaltung zu gewoehnen. Mein linker Fuss glaubt aber immer noch an eine Kupplung und tritt stattdessen verzweifelt auf die Bremse. Ein wildes Stop & Go ist die Folge. Doch irgendwie kriege ich das auch hin und stehe endlich gegen 22.30 Uhr vor dem YHA in Hobart, wo ich einchecke.
Endlich in Tasmanien! Aber wo liegt eigentlich Tasmanien?

Da Australien manchmal die Bezeichnung "Downunder" traegt , wird Tasmanien auch bisweilen "under Downunder" genannt. Die Ausstralier aber nennen ihr suedliches Anhaengsel liebevoll "Tassi", und nicht nur die ca. 500 Tsd. Tasmanier halten ihre Insel fuer den schoensten Bundesstaat Australiens.
In der Region Hobart lebt fast die Haelfte der Bevoelkerung. Ich halte mich nur einen Tag dort auf und haenge in Internet-Cafes rum. Die heissen "Pelican Loft", "Outzone" und "Mouse on Mars". Trotzdem fallen mir in der Einkaufspassage einige Impressionen auf, z.B. eine Gruppe buddhistischer Moenche, die sich bei einer Friedensinitiative informieren und auch das metallene Fabeltier, das relaxed die Strasse bewacht.
Doch schon bald mache ich mich mit "meinem" Japaner (Nissan Tida), den ich fuer 4 Wochen gemietet habe,
auf den Weg nach Nordwesten ins zentrale Hochland, denn dort hat mich etwas magisch angezogen, und das ist der beruehmte Overlandtrack, ein Nationalheiligtum, wenn nicht DER Heilige Gral Tasmaniens.
Ich fahre bis zum Lake St. Clair, denn dort endet dieser 80 km lange Treck. Ich habe mir vorgenommen, ihn 3 Tage bis fast zur Mitte und wieder zurueckzugehen. Mit dem Wagen muss ich danach ueber 200 km fahren, um zum Anfang des Tracks im Norden bei Cradle Mountain zu gelangen. Von dort werde ich dann 4 Tage lang die zweite Haelfte in Angriff nehmen und sie ebenfalls wieder zurueckwandern.
Die Dame am Tresen im Informationscenter Lake St. Clair schaut mich entgeistert an. Den Treck umgekehrt vom Ende zum Anfang zu bewandern sei eigentlich nicht erwuenscht. Die Park-Ranger wuerden mir Fragen stellen. Ich laechle und antworte: "Kein Problem, ich werde ihnen die Fragen beantworten." Dann bezahle ich 56 $ fuer den Wanderpass plus Parkgebuehr, und bevor sie noch weitere Einwaende findet, wandere ich los.
Hier die Bilder zum ersten Teil:
Ich fahre bis zum Lake St. Clair, denn dort endet dieser 80 km lange Treck. Ich habe mir vorgenommen, ihn 3 Tage bis fast zur Mitte und wieder zurueckzugehen. Mit dem Wagen muss ich danach ueber 200 km fahren, um zum Anfang des Tracks im Norden bei Cradle Mountain zu gelangen. Von dort werde ich dann 4 Tage lang die zweite Haelfte in Angriff nehmen und sie ebenfalls wieder zurueckwandern.
Die Dame am Tresen im Informationscenter Lake St. Clair schaut mich entgeistert an. Den Treck umgekehrt vom Ende zum Anfang zu bewandern sei eigentlich nicht erwuenscht. Die Park-Ranger wuerden mir Fragen stellen. Ich laechle und antworte: "Kein Problem, ich werde ihnen die Fragen beantworten." Dann bezahle ich 56 $ fuer den Wanderpass plus Parkgebuehr, und bevor sie noch weitere Einwaende findet, wandere ich los.
Hier die Bilder zum ersten Teil:
Was ich euch nicht zeigen kann, sind die mannigfaltigen Geraeusche und Vogelstimmen, z.B. den lauten metallischen Ruf des Schwarzen Currawong oder das Papageiengekraechse des gruenen Swift Parrot, und dazu piepen die Kleinen, wie z.B. der Scarlet Robin, der wie eine Mischung aus Meise und Rotkehlchen aussieht.
Aber dafuer erlebe ich gleich am ersten Abend am noerdlichen Ende des Lake St. Clair bei Narcissus Bay ein wundervolles Abendrot, das ich im folgenden Bild mit euch teilen kann.
Aber dafuer erlebe ich gleich am ersten Abend am noerdlichen Ende des Lake St. Clair bei Narcissus Bay ein wundervolles Abendrot, das ich im folgenden Bild mit euch teilen kann.

Als es Nacht wird, plumpst es zweimal neben meinem Zelt. "Etwas" hat sich dort vom Baum aus niedergelassen (kann eigentlich nur ein Possum sein), dann knabbert es endlos. Ich schlage von innen gegen die Zeltwand und sage laut: "Verpiss dich!" Aber "es" versteht kein Deutsch und knabbert weiter. Dazwischen hoere ich immer wieder Trippelschritte von kleineren Viechern am Zeltrand. Verzweifelt sage ich noch: "Wer soll denn bei diesem Krach schlafen?" Und schon bin ich eingeschlafen.
Am naechsten Morgen geht's weiter nordwaerts von der Seelandschaft in die weite Berglandschaft des zentralen Hochlands bis zur Windy Ridge Huette und zum Fallin Mountain. Nacheinander treffe ich 2 Parkranger. Aber es sind keine "scharfen Hunde", die wie angekuendigt mein Rueckwaertswandern aufs Korn nehmen, sondern sie hoeren sich verstaendnisvoll mein Vorhaben an und geben mir noch einige Tipps mit auf den Weg. Nette Typen!








Gegen Mitte des zweiten Tages bin ich bereits weit in der Hochebene. Am Nachmittag kehre ich um, denn bevor es dunkel wird, moechte ich wieder die obere Spitze des Sees bei Narcissus Bay erreichen.

Ein letzter Blick auf die Bergkulisse: In einigen Tagen werde ich wieder in den Bergen dieses Nationalparks sein. Aber vom anderen Ende des Tracks aus.
Doch erstmal geniesse ich die mystische Atmosphaere der oberen Flussmuendung am Lake St. Clair. Findet ihr die nicht auch zauberhaft?.
Doch erstmal geniesse ich die mystische Atmosphaere der oberen Flussmuendung am Lake St. Clair. Findet ihr die nicht auch zauberhaft?.

Frage: Welches der folgenden beiden Bilder steht auf dem Kopf, und welches ist "richtig herum"?


Am naechsten Morgen geht's zum Ausgangspunkt, dem Visitor Centor am Suedzipfel des Sees bei Cynthia Bay zurueck. Irgendwann zuengelt vor mir eine schwarze Schlange ueber den Weg.
Es gibt 3 oder 4 Arten, z.B. die Tigerschlange, den Kupferkopf und die Weisslippenschlange. Sie sind alle giftig, aber extrem scheu und greifen Menschen nur an, wenn sie in die Enge getrieben werden. Wuerde ich niemals machen, nicht mal mit einem 20 cm kleinen Pygmaeen-Possum.








Ich bin froh als ich wieder am Visitor Center ankomme, denn inzwischen regnet es und ist deutlich kuehler geworden. Auf dem Parkplatz setze ich mich in den vom UV-Licht aufgewaermten Wagen und brause ab nach Norden, Richtung Queenstown.
Jawohl, nicht nur auf der Suedinsel von Neuseeland gibt es ein Queenstown, sondern auch hier in Tasmanien. Das hiesige ist aber mit 3400 Einwohnern nur eine Miniversion und mit seiner Vergangenheit als Kupferminenstadt die nicht so edle Variante. Ausserdem ist der Glanz der alten Tage laengst vorbei. Das merke ich spaetestens, als ich im Empire Hotel einchecke und auf dem Flur ein Bild der Queen erspaehe. Seht selbst!
Jawohl, nicht nur auf der Suedinsel von Neuseeland gibt es ein Queenstown, sondern auch hier in Tasmanien. Das hiesige ist aber mit 3400 Einwohnern nur eine Miniversion und mit seiner Vergangenheit als Kupferminenstadt die nicht so edle Variante. Ausserdem ist der Glanz der alten Tage laengst vorbei. Das merke ich spaetestens, als ich im Empire Hotel einchecke und auf dem Flur ein Bild der Queen erspaehe. Seht selbst!

Die umgebenden Huegel sind ganz ueberwiegend baumfrei. Mountainbiker finden das Klasse. Aber die Natur kommt zum Glueck langsam zurueck. Das freut allerdings nicht alle hier in Queenstown. Einige fuehlen sich ihrer Identitaet beraubt, denn zu einer richtigen Minenstadt gehoeren halt kahle Huegel. Ein kuenstlerischer Witzbold hat diese Schreckensvision (bzw. Schreckensrealitaet) auf einer Hauswand verewigt (auf dem folgenden 4. Bild von oben). Doch auch das laesst sich die Natur nicht gefallen und streckt bereits ihre Efeu-Fuehler aus, die langsam, aber sicher nach oben ueber das Bild zu wachsen beginnen.








Den Charme einer Empire-Kleinstadt kann man in Queenstown durchaus noch erkennen. Aber Putz & Lack broeckeln; alles ist schon ziemlich alt bis auf das nagelneue Bahnhofsgebaeude. Viele Tasmanier, die ich spaeter treffe, sagen ueber ihre Landsleute: "Wer in Queenstown wohnt, der hat'n Schlag weg."
Meine naechste Station ist Strahan, ein noch kleinerer Ort mit 700 Einwohnern. Ist es dieses Wetter, das mich nicht in Stimmung kommen laesst? Es ist neblig und kuehl, und das soll hier an der Westkueste Tasmaniens normal sein. Immerhin wurde Strahan von einem amerikanischen Reiseschriftsteller als "beste kleine Stadt der Welt" bezeichnet. - Verzeihung, kann ich leider nicht nachvollziehen.
Was mich allerdings beeindruckt, ist, dass hier Anfang der 80er Jahre die Staudamm-Planer mit der Konstruktion eines neuen Mega-Damms am Gordon River und Franklin River begannen. Daraufhin wurde Strahan binnen kuerzester Zeit der Kristallisationspunkt fuer Australiens bisher groessten und effektivsten Umweltprotest. Die Blockade am Franklin River dauerte im Jahr 1982 mehrere Monate und rettete schliesslich erfolgreich die Flusslaeufe, die jetzt zu den Juwelen von Tasmaniens Weltnaturschutzgebieten gehoeren: die spiegelblanken Gewaesser des unteren Gordon Rivers.
Die damalige Labour-Regionalregierung stoppte aufgrund der Proteste alle Ausbauarbeiten, waehrend die tasmanische Labour-Landesregierung dies nicht akzeptierte und Klage vor dem Bundesgericht erhob. Das Gericht aber entschied fuer die Regionalregierung. Ein Sieg des Foederalismus und derjenigen, die sich fuer die Erhaltung ihrer Umwelt eingesetzt haben.
Meine naechste Station ist Strahan, ein noch kleinerer Ort mit 700 Einwohnern. Ist es dieses Wetter, das mich nicht in Stimmung kommen laesst? Es ist neblig und kuehl, und das soll hier an der Westkueste Tasmaniens normal sein. Immerhin wurde Strahan von einem amerikanischen Reiseschriftsteller als "beste kleine Stadt der Welt" bezeichnet. - Verzeihung, kann ich leider nicht nachvollziehen.
Was mich allerdings beeindruckt, ist, dass hier Anfang der 80er Jahre die Staudamm-Planer mit der Konstruktion eines neuen Mega-Damms am Gordon River und Franklin River begannen. Daraufhin wurde Strahan binnen kuerzester Zeit der Kristallisationspunkt fuer Australiens bisher groessten und effektivsten Umweltprotest. Die Blockade am Franklin River dauerte im Jahr 1982 mehrere Monate und rettete schliesslich erfolgreich die Flusslaeufe, die jetzt zu den Juwelen von Tasmaniens Weltnaturschutzgebieten gehoeren: die spiegelblanken Gewaesser des unteren Gordon Rivers.
Gordon River: fast versunkenes Umweltjuwel
Die damalige Labour-Regionalregierung stoppte aufgrund der Proteste alle Ausbauarbeiten, waehrend die tasmanische Labour-Landesregierung dies nicht akzeptierte und Klage vor dem Bundesgericht erhob. Das Gericht aber entschied fuer die Regionalregierung. Ein Sieg des Foederalismus und derjenigen, die sich fuer die Erhaltung ihrer Umwelt eingesetzt haben.




Am Info- und Umweltzentrum (Bild oben links) lese ich folgendes:
Wenn wir die Einstellung gegenueber der Erde unter unseren Fuessen revidieren koennen;
wenn wir die Rolle des "Dieners" annehmen und die Rolle des "Eroberers" abstreifen koennen;
wenn wir die Einsicht akzeptieren koennen, das Mensch und Natur untrennbare Teile eines Ganzen sind -
dann kann Tasmanien ein strahlender Leitstern in einer duesteren, uniformierten und ueberwiegend kuenstlichen Welt sein. (Olegas Truchanas, 1971)
wenn wir die Rolle des "Dieners" annehmen und die Rolle des "Eroberers" abstreifen koennen;
wenn wir die Einsicht akzeptieren koennen, das Mensch und Natur untrennbare Teile eines Ganzen sind -
dann kann Tasmanien ein strahlender Leitstern in einer duesteren, uniformierten und ueberwiegend kuenstlichen Welt sein. (Olegas Truchanas, 1971)


Strahan ist fuer mich keineswegs die "beste kleine Stadt der Welt", aber es ist ein interessanter Ort mit sehr positiven Traditionen.
Mein weiterer Weg fuehrt mich in die Berglandschaft von Cradle Mountain, dort habe ich in der Jugendherberge eine Uebernachtung gebucht.
Mein weiterer Weg fuehrt mich in die Berglandschaft von Cradle Mountain, dort habe ich in der Jugendherberge eine Uebernachtung gebucht.
Moeglicherweise haette es den Nationalpark Cradle Mountain - Lake St. Clair nie gegeben, wenn nicht ein Mann mit in die Zukunft gerichteten Visionen diese einzigartige Landschaft entdeckt haette. Dieser Mann war der Oesterreicher Gustav Weindorfer, der als Einwanderer 1910 hierher kam und ein groesseres Blockhaus namens "Waldheim" baute. Mit seiner australischen Frau Kate verbrachte er in Waldheim die Flitterwochen, und beide verliebten sich nicht nur ineinander, sondern auch in das alpine Herzstueck Tasmaniens um Cradle Mountain herum.
Spaeter kamen viele Besucher nach Waldheim. Lebensmittel mussten mit Packpferden herbeigeschafft werden. 6 Jahre spaeter jedoch starb Kate nach langer Krankheit. Gustav widmete sein Leben fortan der Erhaltung des Berges, den er liebte. Er starb 1932. Ein halbes Jahrhundert spaeter wurde das Gebiet endgueltig zum Nationalpark erklaert. Etwa 20% Tasmaniens besteht (wie in Neuseeland) aus Nationalparks und der Cradle Mountain - Lake St. Clair - Nationalpark ist sicherlich einer der schoensten.


Am naechsten Morgen beginnt das Abenteuer Teil 2, und irgendwie bin genauso aufgeregt wie bei allen groesseren Trecks.
Nach kurzer Wasserfallbesichtigung fahre ich nach Ronny Creek, wo man sich bei der Wanderer-Registration in das grosse Buch eintragen muss.
Nach kurzer Wasserfallbesichtigung fahre ich nach Ronny Creek, wo man sich bei der Wanderer-Registration in das grosse Buch eintragen muss.


Ob ich nach der Rueckkehr auch noch lachen kann, wie am Anfang? Immerhin stehen mir 4 Tage anstrengenden Hikens bevor?

Interessante Impressionen auf dem Overlandtrack/Teil 2 sind auf den folgenden Bildern festgehalten, wobei das folgende beruehmte Landschaftsbild von Cradle Mountain

sowohl jetzt am Anfang wie auch bei meiner Rueckkehr am Ende der 4 Tage im Nebel verschwindet.
Aber irgendwann lichtet sich auch der hartnaeckigste Nebel, und dann faengt mein Staunen auf hohem Niveau an.
Aber irgendwann lichtet sich auch der hartnaeckigste Nebel, und dann faengt mein Staunen auf hohem Niveau an.














In der ersten Nacht wandere ich bis zur Windermere Huette und uebernachte dort. Nur wenige Mitwanderer halten sich dort erstaunlicherweise auf. Ich werde sie euch spaeter vorstellen.
Und die Landschaft, ist sie nicht grandios?
Und die Landschaft, ist sie nicht grandios?

Aber auch bei der schoensten Landschaft muss weitergewandert werden. Es kommen ja immer wieder neue "schoenste Landschaften".
Mein Staunfaktor bewegt sich mittlerweile auf hoechstem Niveau zwischen 9 und der Obergrenze 10.
Mein Staunfaktor bewegt sich mittlerweile auf hoechstem Niveau zwischen 9 und der Obergrenze 10.










Am zweiten Tag erreiche ich mittags die Pelion Huette, lunche kurz und wandere ohne Rucksack weiter bis zum hoechsten Berg Tasmaniens, dem Mount Ossa (1617 m). Bis zum hoechsten Gipfel gehe ich jedoch nicht, denn dieser ist eingenebelt.
Auf dem Rueckweg treffe ich erst ein Wallaby (kleines Kaenguruh) und kurz vor der Huette den Parkranger Cyrus, der mich tatsaechlich zum "Woher/Wohin" befragt und sich meinen Wanderpass zeigen laesst. Ist halt sein Job, und er ist nett und neugierig und schreibt sich einiges auf, was ich ihm erzaehle, z.B. den Filmtitel Rapa Nui von Kevin Costner.
Auf dem Rueckweg treffe ich erst ein Wallaby (kleines Kaenguruh) und kurz vor der Huette den Parkranger Cyrus, der mich tatsaechlich zum "Woher/Wohin" befragt und sich meinen Wanderpass zeigen laesst. Ist halt sein Job, und er ist nett und neugierig und schreibt sich einiges auf, was ich ihm erzaehle, z.B. den Filmtitel Rapa Nui von Kevin Costner.

Kurz bevor es dunkel wird erreiche ich wieder die Pelion Huette. Dort sind natuerlich inzwischen alle Mitwanderer von der Windermere Huette eingetroffen, z.B. der sympathische Michael (41 Jahre) aus Stuttgart, ein Tauch- und Haiku-Fan,

(sein Haiku: Die große Reise - der Weg der Sonne - über allen Wanderern)
der bereits 12 Jahre als Unternehmensberater in einer Beratungsagentur gearbeit hat. Momentan flautet es etwas in der Branche, denn in Krisenzeiten sparen Unternehmen zuerst bei ihren Beratungskosten. Sein Unternehmen entlaesst aber nicht einfach Mitarbeiter, sondern bietet verlaengerte Urlaubszeiten bei 60-70% Bezahlung inzwischen mit Jobgarantie an. Interessantes Modell, ist aber wohl auf maximal 1 Jahr begrenzt. Bald moechte der vielgereiste Michael wieder los, denn die jetzigen 2 Wochen Tasmanien mit kurzem Anschlussaufenthalt in Singapur genuegen ihm ueberhaupt nicht (Michael, bitte ein Blog-Kommentar mit Haiku!).
Mit am Tisch sitzen auch der Buchfuehrungslehrer Michael (50 Jahre) aus Australien und das Paar Miako und Motoi aus Japan (beide 33 Jahre und beide Lehrer fuer Science an der Universitaet). Es sind Worldtraveller, die auch kurz in Hamburg waren. Wir sind uns einig: "Weltreisen sind wie ein Schatz, den man sein Leben lang nicht vergisst." Ihr Reisejahr geht nun allerdings bald zu Ende. Sie haben aber ueberhaupt keine Lust wieder zu arbeiten, "really nice and very friendly guys"!
Mit am Tisch sitzen auch der Buchfuehrungslehrer Michael (50 Jahre) aus Australien und das Paar Miako und Motoi aus Japan (beide 33 Jahre und beide Lehrer fuer Science an der Universitaet). Es sind Worldtraveller, die auch kurz in Hamburg waren. Wir sind uns einig: "Weltreisen sind wie ein Schatz, den man sein Leben lang nicht vergisst." Ihr Reisejahr geht nun allerdings bald zu Ende. Sie haben aber ueberhaupt keine Lust wieder zu arbeiten, "really nice and very friendly guys"!
Miako und Motoi sind abmarschbereit. Leider gehen alle weiter suedwaerts Richtung Lake St. Clair, waehrend ich wieder Richtung Cradle Mountain zurueckwandere.

Und dann ist da noch Thomas (27 Jahre) oder besser Tomas (=>"Tomasch", mit Akzent ueber dem a und einem kleinen "v" ueber dem s), der zur Zeit in Sidney studiert und als Tischler und Zimmerman in einer eigenen kleinen Firma arbeitet. Seine Passion aber ist das Fotografieren, deshalb traegt er eine Systemkamera mit Objektiven und eine Kompaktkamera fuer alle Faelle mit sich herum.

Er stammt eigentlich aus Tschechien, moechte aber in Australien bleiben, weil es ihm dort gut gefaellt.
Auf den folgenden Bildern seht ihr neben dem Tasmanischen Teufel als Nationalparksymbol uebrigens auch einen Wombat, der etwa den Umfang eines groesseren Ferkels hat.
Auf den folgenden Bildern seht ihr neben dem Tasmanischen Teufel als Nationalparksymbol uebrigens auch einen Wombat, der etwa den Umfang eines groesseren Ferkels hat.






Mit Tomas wandere ich ohne Rucksack noch fuer ca. 3 Std. auf den Mount Oakley (1280 m), als kleine Morgenuebung sozusagen, bevor ich 5 1/2 Std. zur Windermere Huette zurueckhike. Bringt Spass mit ihm zu klettern. Wir unterhalten uns dabei angeregt ueber unsere Vaeter und Muetter und den Rest der Familie. "Tomas you are a very nice guy and good comrade!"

Welch ein Blick eroeffnet sich uns vom Mount Oakley. Von hier oben kann man wunderbar die grandiose Hochlandumgebung einsehen. Tomas dreht sich bei eingeschaltetem Videomodus seiner Kompaktkamera einmal um die eigene Achse und haelt zum Schluss des Panorama-Circuits auf mich:"And this is Wulffgaeng!"
Hinterher lunchen wir noch kurz in der Pelion Huette und verabschieden uns dann freundschaftlich. Ihr wisst schon, er geht nach Sueden, ich nach Norden zurueck.
Hinterher lunchen wir noch kurz in der Pelion Huette und verabschieden uns dann freundschaftlich. Ihr wisst schon, er geht nach Sueden, ich nach Norden zurueck.

Nachdem ich mich im grossen Buch der Wanderer-Registration per Unterschrift wieder ausgetragen habe, sehe ich nach der Wanderung wie oben auf dem Bild aus: das Gesicht gezeichnet vom Dauerstaunen auf dem Overlandtrack.
Ist ja auch kein Wunder! Fuer die Landschaftserlebnisse, die Infrastruktur der Wege- und Huettengestaltung, die Sicherheit und die netten Parkranger: Bestnote 10 auf der Wundern-Skala (fuer das Wetter kann der Overlandtrack ja nix oder doch? Von 360 Tagen im Jahr soll man hier nur 30 Tage klare Sicht haben!).
Damit ist der Overlandtrack im Cradle Mountain - Lake St. Clair Nationalpark in die Topgruppe meiner vier besten Wandergebiete aufgerueckt. Genau wie der Torres del Paine-Nationalpark in Chile, der Nationalpark Los Glaciares in Argentinien und der Tongariro Nationalpark in Neuseeland.
Haette ich von einem Nationalheiligtum auch nicht anders erwartet.
Hasta la vista
Wolfgang
Ist ja auch kein Wunder! Fuer die Landschaftserlebnisse, die Infrastruktur der Wege- und Huettengestaltung, die Sicherheit und die netten Parkranger: Bestnote 10 auf der Wundern-Skala (fuer das Wetter kann der Overlandtrack ja nix oder doch? Von 360 Tagen im Jahr soll man hier nur 30 Tage klare Sicht haben!).
Damit ist der Overlandtrack im Cradle Mountain - Lake St. Clair Nationalpark in die Topgruppe meiner vier besten Wandergebiete aufgerueckt. Genau wie der Torres del Paine-Nationalpark in Chile, der Nationalpark Los Glaciares in Argentinien und der Tongariro Nationalpark in Neuseeland.
Haette ich von einem Nationalheiligtum auch nicht anders erwartet.
Hasta la vista
Wolfgang
3 Kommentare:
Lieber Wolfgang,
einen lieben Ostergruss nach Tasmanien. Vielen Dank für Deine Berichte, die ich wieder sehr gern gelesen habe. Dabei hat mich beeindruckt: Mit wieviel freundlichen Menschen bist Du zusammengekommen! Doch wie man in den Wald hineinruft ... .
Hamburg erlebt vom Wetter her ein sehr schönes Osterfest. Fast Sommerstimmung und seit drei Tagen ein meist wolkenlosen Himmel. Ein Hauch vom Süden.
Liebe Grüße von Georg
Lieber Wolfgang,
hier sind Deine erwünschten Gedichte:
Ja ja die Nas ob spitz ob platt
zwei Flügel Nasenflügel hatt
doch hält sie wohl nicht viel vom fliegen
nein das laufen scheint ihr mehr zu
lieden
oder
Das Leben kommt auf alle Fälle
aus einer Zelle
doch manchmal endet es bei Stolchen
in einer Solchen
ober
Zu Spät,
Die alten Zähne wurden schlecht
und man begann sie auzureißen
die neuen kammen gerade recht
um mit ihnen ins Gras zu beißen
oder
Über Blondienen, das ist aber ganz frech! Also nicht unbedingt lesen!
Jetzt weiß ich auch warum sie Köpfe haben, soll ich sagen?
Sie brauchen nämlich dann das viele
Stroh nicht in der Hand zu tragen
Jetzt kommt etwas lägeris
Es war einmal ein altes Schloss
und Kunibert so hieß der Boss.
Er hatte Mäkte hatte Knächte
und eine Frau das war das schlächte
ihr Mund war breit,ihr Hals warlang
und es klang schrecklich wenn sie
sang.
Da zielte er mit Korn und Kimme
und Wut aufsie das war das schlimme
es machte BUM natürlich lauter,
da fällt sie um zum Himmel schaut
er
und sagt das Auge voll Gewässer
fieleicht singt sie daoben besser.
oder
Ja ja der Weise Archemedes
ging stetz zu Fuß
ging stetz Perpedes
doch ging er auf besondre Weise
er ging hauptsächlich nur im Kreise
Die Gangart hatte sich nach Wochen
in Sürakus herum gesprochen
deshalb ist es gut zu verstehen
die Mänge kam sich's anzusehen
doch dies geviel dem Greise nicht
er sprach stört meine Kreise nicht
ja ja der weise Archemedes
ging stetz zu Fuß
fuhr nieh Merzedes
oder vom alten Fritz
Vom alten Fitz dem Preußenkönig
weiß man zwar viel doch viel zu wenig
so ist es z. B. nicht bekant
das der die Bratkarttoffel erfand
drum heißen sie auch das ist
kein Witz
Pommfritz
oder
Ein Nasshorn und ein Trockenhorn
gingen in die Wüste
da stolpperte das Trockenhorn
das Nasshorn sagte siste
oder
Ich hol vom Himmel dir die Sterne
so schwören wir dem Frauen gerne
doch nur am Anfang, später holen
wir nicht mal aus dem Keller Kohlen
Das waren einige Geichte von Heinz
Erhardt. Ich hoffe das alle Leser
und Leserinnen Spaß dran haben.
Liebe Grüße von Hannes
Lieber Wolfgang,
es hat ein Weilchen gedauert mit meinem Kommentar, aber hier ist er nun wie versprochen.
Zunächst mal vielen Dank für die gut gelungenen Fotos - es ist eine schöne Erinnerung, die Bilder dieser tollen Landschaft zu sehen.
Ich bin inzwischen aus Singapur wieder in Deutschland gelandet. Es tut gut zu sehen, dass unsere Heimat auch wunderbare Landschaften hat.
Und ein Haiku liefere ich natürlich noch gerne; hab es an dem Tag geschrieben, an dem wir uns trafen:
Die große Reise
der Weg der Sonne
über allen Wanderern.Viele Grüße aus Stuttgart
Michael
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