Ja, am Flughafen -
zwischen Ein- und Ausatmen
bleibt die Zeit kurz stehn'.
Der Anflug auf Sidney mit seinen 3,6 Mio. Einwohnern ist schon mal ein spezielles Erlebnis fuer sich.
zwischen Ein- und Ausatmen
bleibt die Zeit kurz stehn'.
Der Anflug auf Sidney mit seinen 3,6 Mio. Einwohnern ist schon mal ein spezielles Erlebnis fuer sich.
Extralange kurven wir im Langsamflug ueber der Stadt. Man kann die maritime Lage der Hafenregion bestens erkennen.
In Sidney checke ich mitten in der Stadt im vergleichsweise teuren (16 Euro) YHA Central ein. Es ist ein Riesenklotz mit Sauna und Swimmingpool im obersten 9. Stockwerk, und damit ist das Gebaeude noch relativ klein. Wer als Bauwerk was auf sich haelt, ist hier mindestens 30 Stockwerke gross. Trotzdem ist der Blick von der 9. Etage auf Darling Harbour und Teile der Stadt bereits eindrucksvoll.
Dieses 5 Sterne-Jugendherbergshotel ist eines der modernsten der Stadt. Das beste aber ist die Atmosphaere, die keinesweg "klotzig" wirkt.
Selbst im Speiseraum kann man entspannt sitzen und bei klassischer Floetenmusik in aller Ruhe sein Fruehstueck geniessen. Hier findet man auch gemuetliche rote Sitzecken, Kronleuchter und ein Klavier (das allerdings einen PC beherbergt).


oben rechts: Lese- und wireless Notebook-Tisch
Ueberall bieten sich kleine Ecken zum Verweilen und "fuer sich sein" an.
Sogar ein kleines Kino gibt's hier. Man hat nie das Gefuehl, in einem Massenbetrieb zu sein.
Aber was schwaerme ich hier herum, schliesslich bin ich nicht wegen der Unterkunft nach Sidney gekommen. Schon eher, um den hochgelobten Stadtteil Darling Harbour kennenzulernen,
Aber was schwaerme ich hier herum, schliesslich bin ich nicht wegen der Unterkunft nach Sidney gekommen. Schon eher, um den hochgelobten Stadtteil Darling Harbour kennenzulernen,
der die Innenstadt mit der Wasserseite verbindet. Aehnlich wie in Hamburg die neue Hafencity, aber unvergleichlich viel groesser.


Seit 1986 wird am Komplettumbau dieses vormaligen Gewerbe- und Industriehafenbereiches gearbeitet. Und noch viel frueher sah diese Gegend folgendermassen aus.

Aber selbst heute gibt es hier noch beachtliche Baustellen, die gut getarnt zwischen den fertiggestellten Erholungsflaechen liegen.







Aber selbst heute gibt es hier noch beachtliche Baustellen, die gut getarnt zwischen den fertiggestellten Erholungsflaechen liegen.






Auch der Chinesische Garten (Friedensgarten) , der groesste ausserhalb Chinas, gehoert zum Umbauprojekt, ist aber schon lange fertiggestellt.
Irgendwann mache ich eine Fahrt mit dem Stadttourbus, natuerlich mit dem roten Doppeldecker. Die erste Fahrt startet um 8.30 Uhr, und ich bin der einzige Fahrgast in einem Riesenbus. Vorbei geht's an Museen und Darling Harbour
vorbei auch am beruehmten 305 m hohen Sidney-Tower (nach dem Sky-Tower in Auckland mit 328m der zweithoechste Fernsehturm der Suedhalbkugel) bis zur Sidney Harbour Bridge.
vorbei auch am beruehmten 305 m hohen Sidney-Tower (nach dem Sky-Tower in Auckland mit 328m der zweithoechste Fernsehturm der Suedhalbkugel) bis zur Sidney Harbour Bridge.
Dort steige ich erstmal aus, denn an jeder der etwa 20 Haltestellen kann man beliebig lange eine Auszeit nehmen. Will man weiter, kommt nach spaetestens 20 Minuten ein neuer Bus.
Jetzt moechte ich mir die Sidney Harbour Bridge, eine gigantische Konstruktion aus Stahl anschauen.
Man kann dort auch als Fussgaenger 'ruebergehen und hat den besten Blick auf das beruehmte Operngebaeude mitten im Hafen.
Der Spitzname der Harbour Bridge ist uebrigens "Kleiderbuegel". Arbeiter, die am Kleiderbuegel ausbessern, sandstrahlen, anstreichen, haben mit der Instandhaltung der bisher 77 Jahre alten Bruecke eine Lebensaufgabe gefunden.
Der berühmteste Brückenmaler hier war übrigens Paul Hogan, der es dann vom Anstreicher zum Schauspieler gebracht hat und als "Crocodile Dundee" weltberühmt wurde.
Die Bruecke ist mit etwa 10 Mann Wachpersonal, schwer zu ueberkletternden Zaeunen und diversen Ueberwachungskameras gut gesichert.
Man hat es hier ja nicht nur mit Lebensmueden, sondern auch mit bungyspringenden Spass-Jaegern zu tun.
Als ich nur mal kurz anhalte und mir auf dem Brueckengelaende etwas ins Notizbuch schreibe, kommt bereits dieser Herr von der Security
Als ich nur mal kurz anhalte und mir auf dem Brueckengelaende etwas ins Notizbuch schreibe, kommt bereits dieser Herr von der Security
wie zufaellig angeschlendert. Dann sieht er , dass ich kein 100 m langes Bungyseil aus meinem Rucksack ziehe und kehrt zu seinem Standort zurueck, um weiter "Position zu halten".
Nachdem ich genug gesehen habe, sauge ich noch einmal tief die Hafenluft ein, um zu testen, ob sie ein wenig nach Elbe schmeckt. Aber Pustekuchen, es riecht zwar nach Hafen, aber nicht nach meinem Heimatfluss. Als "Elbling" (=an der Elbe Geborener) kann ich die Nuancen gut unterscheiden.
Dann nehme ich den naechsten Doppeldeckerbus und kurve weiter durch die Stadt.
Wasserspiel im Ruhezustand an der Darlinghurst Road
In der Darlinghurst Road, wo sich das Rotlichtmilieu Sidneys befindet, steige ich aus. Es gibt hier Bars und Nachtclubs. Auch sehe ich ein paar Professionelle, die mich mit gewinnendem Laecheln anschauen und ein junges Maedel mit einem Riesenstoffteddy im Arm sitzt hinter einer Glasscheibe wie die gesetzteren Damen in der Hamburger Herbertstrasse. Lolita laesst gruessen. Aber alles haelt sich hier ziemlich im Rahmen, und rotlichtmaessig hat die Reeperbahn nun mal die Nase vorne.
Die naechste Station ist dann das Opernhaus von Sidney. Aussteigen ist natuerlich Ehrensache.
Die naechste Station ist dann das Opernhaus von Sidney. Aussteigen ist natuerlich Ehrensache.
Man sieht von hier nicht nur auf das Wahrzeichen Sidneys, sondern auch auf die rueckwaertig liegende Stadt, das Government House und die ersten Auslaeufer des koeniglichen botanischen Gartens. Gut, dass ich hier ausgestiegen bin, ein wunderbarer Standort.
Ich fahre noch eine Station weiter und komme an diesem monumentalen Reiter vorbei.
Der Haupteingang des Botanischen Gartens ist mein naechstes Ziel. Der Botanische Garten wurde 1816 auf der ersten Farm der Kolonie gegruendet.
Am Eingangsmonument, wo der erste lokale Gouverneur (von 1788), Phillip, dargestellt wird, sitzt man ganz entspannt auf und an dem Denkmal.
Der Rosengarten ist einer meiner ersten Anlaufpunkte. Keine Angst, ich halte mich zurueck. Das Thema Rosen hatten wir schon mal.
Aber die folgende Skulptur erregt meine Aufmerksamkeit, weil der Ausdruck des jungen Mannes eine hohe Intensitaet ausstrahlt.
Aber die folgende Skulptur erregt meine Aufmerksamkeit, weil der Ausdruck des jungen Mannes eine hohe Intensitaet ausstrahlt.

Der Jaeger horcht in den Wald.
Die bereits restaurierte Skulptur stammt aus der Jugendstilzeit und traegt den Titel "The Hunter" (=der Jaeger).




Jetzt werde ich doch mal meinen Rosen untreu, weil diese tropischen Lilien meine gewachsene Staunfaehigkeit enorm herausfordern. Ich finde sie noch beeindruckender als die Riesenfledermaeuse (flying foxes), die hier zu Hauf an einigen Baeumen haengen.
Und auch der Ausdruck dieses kleinen Engels zieht mich magisch an.
Und auch der Ausdruck dieses kleinen Engels zieht mich magisch an.

Es handelt sich um das Geschenk einer Familie, deren junger Sohn frueh verstarb, an den Botanischen Garten.
Als ich wieder in den Bus steige, kommen wir zum Schluss noch an St. Mary's Cathedral vorbei, der Mutterkirche des Katholizismus in Australien. 1868 wurde hier der Grundstein gelegt.

Am Zentralbahnhof verlasse ich den Bus und sehe diesen chinesischen Musiker, der auf seinem Saiteninstrument spielt. Junge Chinesen legen etwas Geld auf den Teller des alten Mannes.


Ein starker Kontrast zu dem Musiker ist das junge Aboriginekind, das von seiner weißen Pflegemutter in einem Einkaufswagen befördert wird.

Kurz bevor ich abreise, sehe ich noch einen City-Ranger mitten in Sidney. Bisher habe ich Ranger immer nur in Nationalparks erlebt. Vielleicht soll die Stadt ja auch zum Nationalpark erklaert werden.
Im Vergleich zu Auckland ist Sidney natuerlich viel voluminoeser. Man kann sich hier aber auch besser verlaufen. Mir gefaellt Auckland etwas besser, weil es alles in allem gemuetlicher und uebersichtlicher wirkt. In beiden Staedten aber sind Segelboote ein fester Bestandteil der Hafenkulisse, und das empfinde ich als grosse Bereicherung fuer die Atmosphaere eines Hafens. Hinzu kommt, dass ich vieles in und um Sidney noch nicht gesehen habe, z.B. die stadtnahen Straende wie den Bondi Beach oder im weiteren Umfeld die Blue Mountains.
Aber auch als "Hamburger" muss ich neidlos anerkennen: Sidney ist eine tolle Stadt!
Leider fehlt mir hier der Elbgeruch.
Hasta la vista
Wolfgang
Im Vergleich zu Auckland ist Sidney natuerlich viel voluminoeser. Man kann sich hier aber auch besser verlaufen. Mir gefaellt Auckland etwas besser, weil es alles in allem gemuetlicher und uebersichtlicher wirkt. In beiden Staedten aber sind Segelboote ein fester Bestandteil der Hafenkulisse, und das empfinde ich als grosse Bereicherung fuer die Atmosphaere eines Hafens. Hinzu kommt, dass ich vieles in und um Sidney noch nicht gesehen habe, z.B. die stadtnahen Straende wie den Bondi Beach oder im weiteren Umfeld die Blue Mountains.
Aber auch als "Hamburger" muss ich neidlos anerkennen: Sidney ist eine tolle Stadt!
Leider fehlt mir hier der Elbgeruch.
Hasta la vista
Wolfgang
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